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Ohne den Wohlfühlfaktor geht nichts – OWi Artikel
ausbildung mirco welsing TMC
19.10.2016
3 min. read
Nachdem das Video meines ersten Arbeitstages auf dem Abheber-Ostwestfalen Blog hochgeladen wurde, hatte die IHK die Idee, einen rückblickenden Artikel über die ersten Wochen meiner Ausbildung zu schreiben. Somit wurde aus einer spontanen Idee ein neues Projekt. Umgesetzt werden sollte daraus ein Titelbeitrag für die OWi, welche von der IHK herausgegeben wird.
Gesagt, getan. Kurze Zeit später erschien Simon Neutze wieder in der Agentur und stellte Mirco und mir verschiedenste Fragen zum Arbeitsalltag, Arbeitsklima, der Ausbildungsplatzsuche und vielem mehr. Bei einer lockeren Atmosphäre besprachen wir Themen wie beispielsweise das Verhältnis von Chef und Mitarbeiter, das Vorstellungsgespräch und die Bewerbungsphase. Auch zu der neuen Bedeutung von Social Media für Unternehmen hatte Mirco einige seiner Erfahrungen weitergegeben. Er empfindet, dass viele Unternehmen die Kraft von Social Media unterschätzen und mit ihren Profilen nur halbherzig umgehen. Sie stecken häufig kaum Arbeit in ihren Internetauftritt, obwohl dieser eine extreme Wichtigkeit für die Öffentlichkeit hat. Über Kanäle wie Facebook und Instagram findet besonders die jüngere Generation den ersten Kontakt zu Unternehmen. Auch Stellenausschreibungen wie beispielsweise Ausbildungsplätze müssen nicht mehr mühsam in Printmedien aufgezogen werden, sondern erreichen durch einen einfachen „Post“ die passende Zielgruppe.
Einen weiteren Schwerpunkt setzte Simon Neutze in seinem Interview auf die konkreten Erfahrungen von Mirco als Geschäftsführer und mir als Auszubildende. Als Chef und Personalleiter zugleich hat er viel zu entscheiden und muss auch seine eigenen Prinzipien haben. Für ihn ist es beispielsweise wichtig, die angespannte Atmosphäre bei Vorstellungsgesprächen aufzulockern. Außerdem legt er Wert darauf, dass flache, aber dennoch respektvolle Hierarchien herrschen. Die moderne Struktur eines Unternehmens sieht er darin, dass man nicht erst einen Termin beantragen muss, um mit dem Chef reden zu können, sondern dass ein gutes Verhältnis die besten Arbeitsergebnisse schafft.
Einen weiteren besonderen Fokus legte Simon Neutze auf die Zeit, in der ich meinen beruflichen Werdegang nach der Schule festlegen musste. Die Entscheidung über den Beruf ist eine Entscheidung, die jeder treffen muss und vielen jungen Leuten auch Sorgen bereitet. Gerade solche Interview- und Videoprojekte sollen dazu dienen, eine Stütze und ein Wegweiser für Schulabgänger zu sein. Obwohl ich bei meiner ersten Bewerbung schon eine Zusage bekommen habe, war es auch bei mir ein langer Weg, den Beruf zu finden, den ich ausüben will. Ich habe so gut wie jeden Ausbildungsatlas durchstudiert, der mir in die Hände gekommen ist. Nachdem für mich feststand, nicht ins Ausland zu gehen, musste die Entscheidung zwischen Studium und Ausbildung her. Die Möglichkeit zu studieren, werde ich immer haben. Und so war mein Gedanke, dass es das Beste ist, erstmal eine Ausbildung zu machen, um praktische Arbeitserfahrungen zu sammeln. Und diese Entscheidung bereue ich nicht. Viele Jugendliche stürzen sich in ein jahrelanges Studium und haben danach kaum eine Ahnung, wie eine typische Arbeitswoche ist und wie es sich anfühlt, einen Vorgesetzten zu haben. Und das wird auch bei der Suche nach einem Arbeitsplatz nach dem Studium für viele zu einem Problem. Obwohl die Jobsuche schon schwer sein kann, ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz für viele auch eine große Herausforderung, da es für die beliebten Berufe zu wenige Stellen für zu viele Bewerber gibt. Von diesen Erfahrungen habe ich auch Simon Neutze berichtet. Es gab einige Leute aus meinem Umfeld, die große Schwierigkeiten hatten, eine Stelle zu finden. Und mit jeder Absage wuchs auch die Frustration und Sorge um die Zukunft. Für viele Schülerinnen und Schüler kommen dann Aussagen wie z. B. ein derzeitiger Arbeitskräftemangel wie ein Märchen vor, da sie sich eher überflüssig auf dem Arbeitsmarkt fühlen.